Software für Tin Whistle Spieler

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Ghostdancer
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Software für Tin Whistle Spieler

Beitrag von Ghostdancer »

Software für Tinwhistler

Hallo!

Vorweg:
Da es für solche Sachen hier im Forum eigentlich keinen passenden Bereich gibt, wollte ich hier im Anfänger-Board mal ein wenig über Software für Tinwhistler schreiben. Ich selber bin Mac-User, werde aber versuchen immer über Software zu schreiben, die es sowohl für Windows als auch für Mac gibt.

Erwartet bitte keine ausgefuchsten Rezensionen von mir - es sind eher Tips und Hinweise, die vielleicht dem einen oder anderen helfen können.
Natürlich ist jeder herzlich eingeladen, hier sein Wissen (und seine Fragen) beizusteuern.


Notensatz / Notendruck mit dem Computer: Finale Notepad

Ich habe eine Sammlung verschiedener Tin Whistle Noten, teilweise aus dem Internet zusammengesucht, teilweise aus verschiedenen (Lehr)Büchern und auch ein, zwei selbst herausgehörte Sachen. Daher habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, mir selber Notenblätter drucken zu können. Klar, ich könnte mir auch einfach Fotokopien machen oder die Tunes selber auf Notenpapier kritzeln - aber mal ehrlich: so schöne, sauber gedruckte Notenblätter haben doch was, oder?

Nach langer Suche und diversen Tests hab ich für mich eine gute Lösung gefunden: Finale Notepad von MakeMusic (www.makemusic.com), im deutschen Vertrieb bei Klemm Music (www.klemm-music.de). Ich hatte noch das Glück die Version Finale Notepad 2008 zu finden und registrieren zu können. Glück daher, weil die 2008er Version noch kostenlos war. Leider kann man inzwischen keine Registrierung für die 2008er Version mehr machen - ich hab durch meine Registrierung Klemm Music wohl auf eine vergessene Unterseite im Webangebot aufmerksam gemacht ;).
Die aktuellen Versionen (2009 in deutsch, 2010 in englisch) sind aber sehr günstig, sie kosten grade mal 10 Euro.

Man kann mit Finale Notepad sehr einfach Notenblätter setzen (für bis zu 8 Instrumente) und diese (natürlich) auch speichern und drucken. Zusätzlich kann man die Notenblätter auch in Finale abspielen (sehr praktisch wie ich finde) und zusätzlich auch als Standard-MIDI-Files abspeichern.
Finale Notepad kann auch Standard-MIDI-Files importieren. Das kann hilfreich sein, wenn man sich z. B. die Melodiestimme aus einem Stück mal anschauen und ggf. für die Tin Whistle rausschreiben möchte.
Als Eingabemöglichkeiten stehen einem natürlich einmal die Maus und dann auch die Eingabe über Tastatur zur Verfügung.

Da das Programm in erster Linie Lust auf die “großen” Finale Programme machen soll, gibt es natürlich gewisse Einschränkungen:
Text kann nur 1zeilig unter/über den Noten eingegeben werden, Transponieren usw. geht auch nicht. Außerdem kann man die Instrumentenbezeichnung leider nicht ändern... man muß also damit leben, das als Instrument “Piccolo” angegeben ist oder die nächstgrößere Finale Version (Finale Songwriter für 50 Euro) kaufen. Des weiteren kann man leider keine feste Anzahl von Takten pro Zeile vorgeben, Finale Notepad füllt die Zeilen immer passend auf.

Mein Fazit: 10 Euro sind ein fairer Preis gemessen an dem, was geboten wird. Ich werde demnächst auf die aktuelle Version von Finale Notepad upgraden... wobei ich noch mit dem Gedanken an die nächst größere Version, Finale Songwriter spiele. Die wäre auch für alle interessant, die Notenblätter für Session oder eine Folkband setzen möchten.

Wenn jemand möchte, maile ich gerne mal eine PDF-Datei zu, die ein Notenblatt aus Finale Notepad enthält. Dazu muß ich sagen, das OS X standardmäßig im Druckdialog den Export als PDF anbietet, unter Windows wird man da ggf. einen PDF Druckertreiber (gibt’s auch als Freeware, muß nicht Acrobat Destiller sein) bemühen müssen.
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slarti
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Beitrag von slarti »

Hallo Ghostdancer,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht. Man kann unmöglich alle vorhandenen Programme selbst ausprobieren, darum ist so etwas sicher hilfreich.

Ich benutze seit einiger Zeit Lilypond, um Notenblätter zu erzeugen. Dieses Programm ist Freeware und läuft nicht nur unter Win und MacOS, sondern auch unter Linux und FreeBSD. Man kann damit PDFs in sehr ansprechender Qualität und auch Midifiles zur Kontrolle der Melodie erzeugen. Was den Notensatz betrifft sind die Möglichkeiten wirklich riesig.

Allerdings werden in dieser SW keine Noten mit der Maus in eine grafische Oberfläche gesetzt, sondern es müssen Textfiles in einer speziellen Syntax geschrieben werden, die Lilipond dann in PDF konvertiert. Programmierer und Unix User werden sich hier sofort 'zu Hause' fühlen, für den Durchschnitts Windows- oder Mac-User (will hier keinem zu Nahe treten ;-) ) wird das vll eher befremdlich erscheinen.

Dafür sind die Möglichkeiten, die dieses Programm bietet, riesig, was dann aber natürlich auch eingehende Kenntnisse verlangt.

Bezogen auf unser aller Lieblingsinstrument :-D hat man es aber gottseidank nicht mit X-seitigen Orchesterpartituren zu tun, sondern mit einstimmiger Musik, ggf. mit Begleitakkorden und vll noch einem Liedtext. Wenn man sich einmal eine Struktur für ein solches Layout erstellt hat, kann man sehr einfach Notenblätter für weitere Tunes erstellen.

Eine weitere, interessante Möglichkeit ist das Umsetzen von ABC Notation (z.B. aus dem Internet von theSession) in Lilypond Syntax und dann in PDF. Der Konverter heisst abc2ly und ist Teil von Lilipond, erfordert aber zusätzlich die Installation der Programmiersprache Python(version 2.6.3).

Mit spezielle TW Notierung (Cuts, Strikes, Crans, etc.) habe ich mich bislang noch nicht beschäftigt. Falls jemand hier Erfahrungen hat, wäre ich sehr interessiert.

LG,
Slarti
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Ghostdancer
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Beitrag von Ghostdancer »

Ja, Lilypond war mir im Netz auch über den Weg gelaufen. Hat mich stark an LaTeX erinnert und scheint wirklich recht mächtig zu sein.

Für mich ist der Vorteil bei Finale Notepad, daß ich nicht wirklich Ahnung vom Notenlesen haben muß... ich kann ein vorhandenes Notenblatt einfach kopieren (im Sinne von "abschreiben"). Diese WYSIWYG-Arbeitsweise ist für mich einfacher, wenn auch eingeschränkter im Vergleich zu Lilypond. Zumindest, wenn ich Finale Notepad als Vergleich heranziehe.

Ein angenehmer Nebeneffekt ist, daß ich so langsam das Notenlesen lerne. Am Anfang habe ich immer noch die Notenzeilen abgezählt, um die Noten an die richtige Stelle zu klicken - inzwischen benutze ich immer mehr die Tastatureingabe, da ich immer besser weiß: Das ein ein a 1/4 Note, dann ein c 1/2 Note usw. Trotzdem habe ich wohl noch einiges an Lernarbeit vor mir, bis ich ein Notenblatt flüssig lesen kann und mir nicht mehr eine Tin Whistle "Tabulatur" drunterschreiben muss ;)
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slarti
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Beitrag von slarti »

Jo, LaTeX ist ein guter Vergleich und man muß natürlich wissen, wie die Noten heissen (und immer schön b schreiben wenn wir Deutschen h meinen ;-) ).

Gruss,
..
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Tarom
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Beitrag von Tarom »

Ist zwar eigentlich für die Gitarre, ich benutze aber gerne Tabulatursoftware wie GuitarPro. Gerade für Leute, die (noch) Probleme mit dem Notenlesen haben, ist das Programm eine schöne Hilfe, da man sich alles per Midi vorspielen lassen kann. Außerdem hat es auch passende Midifiles für diverse Flöten :) Das Programm ist leider nur käuflich als komplettes Paket zu erwerben, aber es gibt ja den Klon TuxGuitar für Win, Linux, Mac gratis.
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Ghostdancer
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Beitrag von Ghostdancer »

Ja, Tabulatur fand bzw. finde ich auch ganz praktisch. Hab in meiner Zeit als Bassist nie Notenlesen gelernt. Wozu auch, wenn es Tabs gibt? Selbst für die Tinwhistle gibt es ja verschiedene Formen der Tabulatur... was mir z. B. den Einstieg sehr erleichtert hat.

Finale Songwriter (um 50 Euro) unterstützt übrigens auch Tabs für Gitarre und Bass... daher bin ich noch am Überlegen, ob ich mir anstelle der aktuellen Finale Notepad Version nicht doch den Finale Songwriter zulege.

Generell mag ich an Finale die einfache Benutzung und die Option, mir die Notenblätter direkt anzuhören und bei Bedarf MIDIs zu ex- und importieren.
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