Chromatisches Spiel auf der Tin Whistle?

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toni
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Chromatisches Spiel auf der Tin Whistle?

Beitrag von toni »

Hallo,

wie schwierig ist es auf einer Tin Whistle in High D chromatisch zu spielen? Wer hat Erfahrung damit? Was muss ich beachten?

Freue mich über Eure Antworten.

toni
whistleman
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Beitrag von whistleman »

Hallo,

chromatisches Spiel auf einer High D Whistle ist nicht ganz einfach, weil man ja teilweise mit Halblochabdeckung spielen muss. Da musst Du erst etwas experimentieren und sehr genau hinhören, bis Du die ersten brauchbaren Ergebnisse hin bekommt. Fang einfach mal mit dem tiefen D an und versuche (am besten nach Grifftabelle) alle chromatischen Töne so sauber wie möglich zu spielen. Das braucht ein gutes Gehör und Fingerspitzengefühl. Beides entwickelt sich mit der Zeit. Ich kenne einige Whistler, die selbst schnelle Stücke mit Halbtönen gut spielen können. Ist aber wirklich nicht einfach. Hier gilt: Nur Übung macht den Meister. Noch ein kleiner Tipp: Zunächst am besten nur langsame Stücke probieren, die nur wenige Halbtöne enthalten. Du kriegst dann irgendwann das richtige Feeling, wie weit Du das entsprechende Loch abdecken muss.


Viele Grüße und viel Spaß beim Probieren

whistleman
Lurch
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Beitrag von Lurch »

"Chromatisch spielen" sagt erstmal nicht so viel aus. Es gibt dabei Stücke und Spielarten, die man auf der Whistle gar nicht erst zu probieren braucht, weil es unverhältnismäßig schwer ist. Es kommt also ganz darauf an: Ein paar halbgedeckte Töne einzustreuen ist nicht so schwer zu lernen. Aber konsequent chromatische Musik auf der Whistle ist ein albernes Kunststück.
susa
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Beitrag von susa »

Auf Low whistles oder Flutes ist es noch vieeeeeeeeeeeeel schwerer...
Lurch
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Beitrag von Lurch »

Warum sollte es schwieriger sein?

- Flutes haben oft Klappen
- wenn man bei der Low Whistle 1mm danebengreift, ist das nur halb so schlimm
Fila
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Beitrag von Fila »

wenn man bei der Low Whistle 1mm danebengreift, ist das nur halb so schlimm
ja, aber nur , wenn einem exakte Intonation nicht so wichtig ist oder man halbtaub ist. :lol:

Liebe Grüße

Fila
susa
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Beitrag von susa »

Lurch hat geschrieben:Warum sollte es schwieriger sein?

- Flutes haben oft Klappen
- wenn man bei der Low Whistle 1mm danebengreift, ist das nur halb so schlimm
Meine Flutes haben alle drei keine Klappen.
Die Empfindlichkeit bei Intonationsproblemen ist von Mensch zu Mensch und von Stück zu Stück unterschiedlich. Wenn ich es absolut chromatisch und tongenauer haben will steige ich halt mal auf die Blockflöte um. Wenn nur hier und da ein machbarer Halbton dabei ist, geht es auch mit Whistle, erst recht, wenn man jazzig spielt, da kann man die Töne auch etwas "ziehen".
Lurch
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Beitrag von Lurch »

Ich meine "halb so schlimm" wörtlich, weil die Low Whistle größere Löcher hat. Man kann deshalb eigentlich genauer intonieren, weil man mehr Raum hat für die Finger.

Das relativiert sich nur, wenn die Fingerspannweite zu klein ist und man mit dem Fingerglied greifen muss (weniger Nerven, weniger Genauigkeit).
Lurch
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Beitrag von Lurch »

susa hat geschrieben:
Wenn ich es absolut chromatisch und tongenauer haben will steige ich halt mal auf die Blockflöte um.
Würd ich eigentlich auch jedem empfehlen, der eine genaue Intonation in chromatischen Passagen will. Es ist einfacher, sich die Blockflötengriffe anzugewöhnen als das Halbdecken zu perfektionieren.
susa
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Beitrag von susa »

Lurch hat geschrieben:
susa hat geschrieben:
Wenn ich es absolut chromatisch und tongenauer haben will steige ich halt mal auf die Blockflöte um.
Würd ich eigentlich auch jedem empfehlen, der eine genaue Intonation in chromatischen Passagen will. Es ist einfacher, sich die Blockflötengriffe anzugewöhnen als das Halbdecken zu perfektionieren.
Stimmt. Ich nenne meine Blockflöten jetzt "chromatische Whistles" mit kernigem Klang... :twisted: :roll: Ich denke über die Möglichkeit nach, Tunes auch immer gleich ohne Flötenwechsel einen Ton höher nochmal zu spielen...

bezüglich der Low und dem chromatischem Spiel:

Dennoch muss man ja sagen, dass die Low-Whistle ja mit dem Pipersgrip und dem Halblochabdecken eine Schwierigkeit mehr hat...trotz größerer Löcher. Klar, wer lange Finger hat und keinen pipersgrip braucht, hat hier bessere Karten.
Lurch
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Beitrag von Lurch »

OK. Ich hab heut mal ein bisschen Chromatik auf meiner Shaw Low d versucht. Und es geht ÜBERHAUPT nicht. Kann ich mir nicht erklären. Der Klang der halbgedeckten Töne ist so matt und hauchig dass man keine Chance hat auf die Intonation zu achten.
susa
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Beitrag von susa »

Kann wohl auch an der Flöte liegen. Ich habe keine shaw low D, ich mag keine Holzteile drin. Meine high C shaw begeistert mich leider auch nicht besonders.

Ich stelle aber auf meinen Lows Unterschiede in der Halbloch-Klangqualität fest...je nach Hersteller...
Lurch
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Beitrag von Lurch »

Jepp, ich hüte mich davor, daraus allgemeine Schlüsse zu ziehen. Mal sehen wies mit meiner nächsten Low Whistle geht, die ich mir gewiss bald aussuchen werde, weil die Shaw einfach irrsinnig viel Luft braucht.

Ne hoch c von dem hab ich übrigens auch, ist mir vieeeel zu schrill.
susa
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Beitrag von susa »

Lurch hat geschrieben:Jepp, ich hüte mich davor, daraus allgemeine Schlüsse zu ziehen. Mal sehen wies mit meiner nächsten Low Whistle geht, die ich mir gewiss bald aussuchen werde, weil die Shaw einfach irrsinnig viel Luft braucht.

Ne hoch c von dem hab ich übrigens auch, ist mir vieeeel zu schrill.
Mir steht der Gang zu Colin Goldie bevor. Ich hab zwar echt Angst vor seinem Diagnoseblick, aber...es muss sein...Halblöcher werde ich da sicher auch ausprobieren.
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Loki
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Beitrag von Loki »

Die Blockflöte hat das gleiche "Problem" wie die Tin Whistle: Die ganzen Zwischentöne kriegt da auch nur über Gabelgriffe. Das geht mit etwas Suchen auch bei Tin Whistles, nur, daß die Gabelgriffe gerade bei den günstigen Modellen von Whistle zu Whistle anders sind.

Einfach mal mit 'nem Stimmgerät ausprobieren, welchen Ton man kriegt, wenn man weche Löcher offenlässt. Beispielsweise kriege ich auf einer meiner Generation High D's ein G# recht einfach, indem ich das G-Loch selbst zulasse, das F#-Loch aufmache und das E- und D-Loch wieder schließe. Quasi sehr ähnlich wie bei der Blockflöte.
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Loki
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Beitrag von Loki »

susa hat geschrieben:
Lurch hat geschrieben:Jepp, ich hüte mich davor, daraus allgemeine Schlüsse zu ziehen. Mal sehen wies mit meiner nächsten Low Whistle geht, die ich mir gewiss bald aussuchen werde, weil die Shaw einfach irrsinnig viel Luft braucht.

Ne hoch c von dem hab ich übrigens auch, ist mir vieeeel zu schrill.
Mir steht der Gang zu Colin Goldie bevor. Ich hab zwar echt Angst vor seinem Diagnoseblick, aber...es muss sein...Halblöcher werde ich da sicher auch ausprobieren.
Fährst Du da persönlich vorbei?
susa
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Beitrag von susa »

Die Gabelgriffe auf der Whistle sind nur bei einigen chromatischen Tönen und eben modellabhängig machbar, auch nicht immer sauber intoniert.

Das geht eben bei der Blockflöte bedeutend besser.

Ja, ich werde Colin Goldie und Frau nächstens besuchen....zitter, zitter, zitter...
Lurch
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Beitrag von Lurch »

Das sehe ich genau so. Alle Blockflöten sind chromatisch durch Gabelgriffe spielbar. Geht das nicht, dann hat man ein sehr schlechtes Instrument. Bei der Whistle achtet man da nicht drauf.
susa
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Beitrag von susa »

Wär mal ein Auftrag für einen sehr fähigen Whistlebauer...Ich hoffe, Colin Goldie schlägt mich nicht tot, wenn ich es wagen sollte, daran zu denken, ihn zu fragen, ob das geht...
Lurch
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Beitrag von Lurch »

Wer ist denn dieser Mann? Eine Art Gott?
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