Ich träume von einer Hohner Whistle Copy...

Kwe.... was?
In diesem Forum geht es um Kwela, auch Pennywhistle-Jive genannt. Mitreißende, swingende und jazzige Pennywhistle Musik aus Südafrika.
Hat jemand Lust auf Kwela?
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Kwelaman
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Ich träume von einer Hohner Whistle Copy...

Beitrag von Kwelaman »

Kwela wurde und wird ja vornehmlich auf den alten Hohner Whistles gespielt.Leider kommt man an die Dinger nicht mehr heran, Hohner hat die Produktion schon mitter der 60'er Jahre eingestellt.Mittlerweile sind diese Whistles absolute Sammlerraritäten, die man selbst zu Traumpreisen bis 500 Dollar nicht mehr bekommt.In Südafrika, wo Millionen von diesen Whistles abgesetzt wurden ist es nahezu ausgeschloßen an sie heranzukommen. Daher meine Frage an den Admin:Wie wäre der Gedanke eine Serie von Hohnerwhistleskopien zu bauen? Sollte sich die Nachfrage hier in diesem Forum nach Kwelamusik steigern, sehe ich eine gute Chance für den Absatz. Selbst wenn der Absatz über dieses Forum nicht stattfindet, hat man definitiv die Chance in Südafrika. Die Al Jo Bflat ist schon nahezu perfekt, doch eine 100% Kopie einer alten Hohner wäre mein absoluter Traum.In der Gitarrenwelt ist es Gang und Gebe alte Gitarren wieder neu aufleben zu lassen, warum sollte das nicht für die Whistle gelten. Ich weiß aus dem englischsprachigen Forum "chiff & Fipples", das viele Leute richtig heiß auf Hohner Whistles sind.Ich denke ein "reissue" der alten Hohner würde dem Kwela guttun und es wäre eine absolute Bereicherung für die Whistlewelt.
admin
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Beitrag von admin »

Hallo Kwelaman,

gute Idee. Die alte Hohner war eine aus Messing oder Weißblech gerollte sehr preisgünstige Whistle, ähnlich der Shaw oder Clarke, aber zylindrisch gebaut und nicht konisch wie Shaw und Clarke. Der Sound: Extrem breathy. Im Mundstück ist auch kein Holzpflock, sondern ein Metallstückchen, das den Windkanal bildet. Hast Du schon mal eine alte Hohner gespielt? Ich hatte mal vor ein paar Jahren eine Low Bb hier zur Reparatur. Das Instrument war leider fast unspielbar. . (so ungefähr eher B statt Bb, die Intonation war ja bei Hohner nicht so präzise).
Ich habe ein paar Whistles die wohl Hohner Kopien sein sollen. Auch in Bb (ist aber auch fast eher B).

Ich habe mal kurz was aufgenommen und ein Foto gemacht, damit Du diese Whistle mal hören und sehen kannst.

Man erkennt deutlich die typischen Intonationsschwächen der Whistle, die den etwas schrägen (original Kwela-Sound??) ausmachen.

Ist das der Sound den Du sucht?

Hier ein Soundbeispiel: www.twz-verlag.de/hohner_style_whistle.mp3

Hier ein Bild: www.twz-verlag.de/hohner_style.jpg
Zuletzt geändert von admin am Do Jan 21, 2010 7:25 am, insgesamt 1-mal geändert.
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Kwelaman
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Beitrag von Kwelaman »

habe mal auf einer Hohner C gespielt, aber bevor ich den "Kwelaflash" bekam habe das Stück hewlett von O'carolan drauf gespielt und kann mich noch an einen eher weicheren "mellow" Ton erinnern, im Vergleich zu der Aufnahme. Vor allem ist das Mundstück langgezogener als bei der Whistle auf dem Foto, wie soll ich sagen, eher "Schnabelartiger", womit man dann eher diese "Klarinettenmäßigen" Sounds erzeugen kann, wie etwa William Cele, wobei das sicher auch noch eine extrem fortgeschrittene Spielweise ist. Der Sound der Hohner ist zwar sehr "breathy", denke dann aber das durch das verlängerte "Mundstück" (wie auch immer das heißt) der Ton definitiv zielgerichteter und fokossiert ist.Wie gesagt, dies sind alles subjektive Wahrnehmungen und die Technik spielt beim Kwela whistlen auch eine Rolle, obwohl sie mich überhaupt nicht interessiert:"The design of the South African penny whistle is the same as that throughout the world, but by placing the mouthpiece vertically against the inside of his left cheek and by introducing an enterily new fingering system, he was able to produce a roundness of tone hitherto unknown with this little limited musical instrument." Netter Spieltechnischer Beitrag aus dem CD Inlay von Mashiyanes King Kwela CD.Die Al Jo ist denke ich schon eine wundervolle Whistle um Kwela zu spielen. Eine "ge"tweaked"te" Shaw an der man das Mundstück bearbeitet hat könnte auch gut sein, es gibt ja schon versuche vom "Tweakedgott" Jerry Freeman in die Richtung. Aber ein Hohner Remake wäre doch einzigartig.
admin
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Beitrag von admin »

Hallo Kwelaman,

die Whistle hat so einen Kopf:

www.twz-verlag.de/kopf.jpg

www.twz-verlag.de/kopf2.jpg

Die damalige Hohner Tin Whistle sah sehr ähnlich aus. Eventuell war der Schnabel länger. Das weiß ich leider nicht mehr so genau.

Die damalige Hohner ließ sich ähnlich wie die Whistle auf dem Soundbeispiel spielen. Bei der Hohner Tin Whistle in Bb meines Kunden war der Sound total breathy (von Ton konnte man kaum noch sprechen) und die Intonation sehr unpräzise. Aus diesem Grunde hatte sie mir der Kunde, der sie auf ebay ersteigert hatte, zur Durchsicht geschickt. Bis auf ein etwas aus dem Windstrom geratenes Labium war mit der Whistle alles in Ordnung. Das Einzige was ich gemacht habe war, die Flöte zu reinigen und ein wenig zu "tweaken", damit sie überhaupt wieder einigermaßen klangvoll spielbar wurde. Wahrscheinlich war die Hohner, die Du in Händen hieltest, einfach besser. Das ist ja bei Clarke auch oft der Fall. Da sind bei 100 Clarke Tin Whistles manchmal nur 2-3 richtig toll. So eine habe ich auch und hüte sie wie meinen Augapfel.

Kurz zum Soundbeispiel: Ich hatte mir vor etlichen Jahren einige dieser Whistles, in unterschiedlichen Stimmungen, aus den U.S.A. schicken lassen, da sie optisch recht vielversprechnend aussahen. Leider sind sie von der Stimmgenauigkeit so out of tune, dass sie nie das Licht meiner Website erblickt haben. Außerdem verstopfen diese Whistles, wahrscheinlich durch den recht engen Windkanal, sehr schnell. Gefertigt wurden diese Whistles in Indien. Mittlerweile gibt es sie nicht mehr.
Das Tinwhistle-Team
Kwelaman
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Beitrag von Kwelaman »

Hi Admin,

Ideallösung meine Erachtens wäre ja dann ein etwas längerer Schnabel und anstelle eines Holzpflocks das Metallplättchen zur Bildung des Windkanals. Bau doch mal einen Prototyp, so ähnlich wie die Al jo in Neusilber und tuneable, ich wäre sicherlich ein dankbarer Käufer, aber erst ab Mitte März 8)
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